Le George

Published by

on

Das Hotel Four Seasons George V gehört zu den exklusivsten Adressen in Paris. Zu dem palastartigen Hotel gehören die drei Sterne-Restaurants – Le George, L’Orangerie und Le Cinq. Das Drei-Sterne-Restaurant Le Cinq kenne ich bereits vom Besuch 2017, heute besuche ich das Le George, ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern. Küchenchef Simone Zanoni ist für die moderne mediterrane Küche zuständig. Sobald die Temperaturen durchgängig angenehm sind, kann man auch im hübschen Innenhof speisen.


Die Küche grüßt mir frittierten spanischen Shrimps. Dazu gibt es ein Foccacia mit Oliven, ein Schälchen Olivenöl, sowie Parmesan Cracker. Das ist eine fettige Angelegenheit und auch sehr schnell sättigend. Eine kleinere Portion wäre sinnvoller. Immerhin, geschmacklich gibt es am Fingerfood aber nichts auszusetzen. 7/10


Viel besser gefällt das Thunfisch Crudo mit Oliven, grünem Spargel, Tomaten und Nori-Algen (28 €). Sehr gute Produktqualität verbunden mit einer leicht würzigen Vinaigrette. Das ist feine Kulinarik auf hohem Sterne-Niveau. 8/10


Das nächste Gericht ist eine Tarte Tatin mit kandierten Tomaten und Cacio e pepe Eiscreme. Auf einem knusprigen Blätterteig liegen geschichtete Tomatenfilets. Am Tisch kommt eine Kugel Eis von geschmolzenen Pecorino-Käse darauf, inspiriert von dem berühmten Pasta-Klassiker. Das Eis schmeckt intensiv, cremig und nach viel Umami. Ein unglaublich guter Gang für unverschämt günstige 17 Euro. 8,5/10


Als Hauptgang gibt es Agnolotti mit einer Kalbfleischfarce (42 €), Austernpilze und eine süffige Parmesan-Sauce mit einer Demi-Glace. Die hauchdünnen ringförmig angeordneten Agnolotti sind perfekt al dente, die Sauce buttrig und pikant im Geschmack. Viel besser kann man Pasta nicht machen. 8/10


Zum Abschluss gibt es zwei Desserts zusammen. Die Crème Brûlée ist aus Fromage Frais zubereitet, dazu gibt es ein sehr gutes Kokossorbet und eine exotischen Sauce (16 €). Das schmeckt fluffig leicht und die Süße hält sich angenehm zurück. 7,5/10


Baba al Limoncello mit Crème Chantilly und einem Minze Sorbet (27 €). Das Dessert schmeckt fluffig leicht und übertreibt es auch nicht mit der Süße. Nur die Sauce geht geschmacklich in eine ähnliche Richtung wie die Crème Brûlée, und sorgt damit für wenig Kontrast. 7/10



Ein paar Tage später besuche ich das Le George erneut.

Ich bestelle drei Vorspeisen-Gerichte – Erbse, Tomate, Spargel.


Erbsensuppe mit Burrata und Gambaretti (32 €). Am wird am Tisch noch frischer Meerrettich darüber gehobelt. Die Suppe hat ein feines Aroma, das aber nicht so zum Tragen kommt, da sie nicht heiß genug serviert wird. Schade. 6,5/10


Wie schon ein paar Tage zuvor, ist die Tarte Tartin (17 €) wieder ein Highlight. 8,5/10


Der grüne Spargel (35 €) ist gegrillt und perfekt auf dem Punkt gegart. Die cremige Lobster Bearnaise bringt Schmelz und Umani hinzu. Ein herzhaft feiner Frühlingsgenuss. 7,5/10


Nach dem schwachen Auftakt versöhnt das Semi Fredo al Pistachio zum Abschluss. Das Halbgefrorene mit Nüssen und Pistazien, sowie einer fruchtigen, kräutrigen Sauce schmeckt hervorragend. 8/10



Fazit: Die Küche von Chefkoch Simone Zanoni ist bestimmt nicht innovativ, verwöhnt aber mit raffiniert süffigen Geschmacksbildern. Der Service war top, freundlich. ohne Fehl und Tadel. Was mir nicht so gefallen hat, sind die parfümierten Räume im Hotel und auch im Restaurant.

Speisen: 7,5/10
Service:  8,5/10
Ambiente: 9/10



Le George
31 Avenue George V
75008 Paris
Frankreich

Website: Le George


Restaurantbesuch: 8. April 2024 (mittags) und 12. April 2024 (abends)

Previous Post
Next Post